© 2016 Freundeskreis der Maria-Ward-Schwestern e.V.
Englische Fräulein -
Maria Ward Schwestern -
Congregation Jesu
1610
Die Engländerin Mary Ward gründet einen Orden für
Frauen nach dem Vorbild der Jesuiten. Die Mitglieder
sollen - gebunden an Gott - frei sein für den Dienst
am Menschen und offen für die Nöte der Zeit . In der
Ausbreitung des Glaubens sowie der Bildung und
Erziehung von Mädchen sieht Mary Ward die
wichtigsten Ordensziele.
1631 Auflösung des Ordens durch Papst Urban VIII
Wegen der niedrigen sozialen Stellung der Frau in
der damaligen Gesellschaft ist es für Frauen
unmöglich, apostolisch tätig zu werden.
Mary Ward unterwirft sich ohne Bitterkeit der Kirche,
steht aber weiterhin zu ihrer Berufung.
1645 Tod von Mary Ward
Eine kleine Gruppe ihrer Gefährtinnen trägt das
Vermächtnis der Ordensgründerin in die Zukunft. Es
entstehen neue Gemeinschaften, in denen Bildung
und Erziehung für Mädchen geleistet wird.
Die Anfänge und Aufbau in Würzburg
1866 Gründung eines Instituts mit einer höheren
Schule für Mädchen in der Domerschulgasse 15.
120 Schülerinnen können aufgenommen werden.
1868 Erweiterung im ehemaligen "Reinachshof",
Domerschulgasse 83 auf 300 Schülerinnen.
Heute steht hier das Burkardushaus.
1883 Kauf des Domherrenhof Maßbach, Herrngasse
6, neben dem Bischofshaus.
Die Schülerinnenzahl steigt stetig, verschiedene
höhere Schularten können angeboten werden.
1889 Der erste Kindergarten wird eröffnet.
Bald reicht auch der Platz im Maßbacher Hof in der
Herrngasse nicht mehr aus. Deshalb wird in der
Annastraße auf der ehemaligen Pfaff'schen Gärtnerei
ein Grundstück erworben. Unter der Leitung des
Architekten Professor Boßlet wird das heutige
Schulhaus erbaut.
1930 Einweihung des Schulneubaus
(Humanistisches Gymnasium, Mädchenlyzeum,
höhere Mädchenschule)
Die Zeit des "Dritten Reichs" und des zweiten
Weltkriegs
1933 In der Zeit des sogenannten " Dritten Reich"
beginnen schwere Zeiten für klösterliche Schulen.
Auch für diese Schule besteht – in der Nazi-
Terminologie - "kein Bedürfnis" mehr.
1938 Verbot der schulischen Tätigkeit durch das
Naziregime. Der 12. April ist der letzte Schultag in
der Annastraße. Die Schwestern räumen das Haus
und ziehen wieder in den Altbau in die Herrngasse.
In der Kapelle wird das Ewige Licht gelöscht und der
damalige Religionslehrer und spätere Bischof H. H.
Dr. Josef Stangl bringt das Allerheiligste in die
Kapelle in der Herrngasse.
In das Gebäude in der Annastraße zieht die
Städtische Höhere Mädchenschule ein; ab 1941
heißt diese Schule dann Mozartgymnasium.
Ungebrochen verrichten die Schwestern weiterhin
soziale und pastorale Dienste. Einige werden in der
Mission tätig. Es entstehen Niederlassungen der
Englischen Fräulein in Brasilien, Chile, Argentinien.
Andere gehen in bereits bestehende Institutshäuser
in Indien.
16. März 1945 In der Nacht der fast völligen
Zerstörung Würzburgs bleibt das Schulgebäude in
der Annastraße fast unversehrt, während das Kloster
in der Herrengasse zerstört wird. Einziger Trost: Alle
anwesenden Schwestern überleben.
Wiederaufbau nach dem Krieg
1945 Erwerb und Wiederaufbau eines
Ruinengrundstückes in der Nikolausstraße 7-9
1946 Eröffnung eines Kindergartens im Pfarrsaal St.
Burkard. Außerdem wird ein kleines Schulhaus mit
Internat in der Nikolausstraße gebaut. Einzug bereits
am 23.06.1946
1949 Beginn des Unterrichts am 1. Sept. für 32
Schülerinnen in einer dreiklassigen Mittelschule.
Verlegung des Kindergartens in das gleiche
Gebäude
1950 Begründung einer dreiklassigen
Frauenfachschule, in der Fachlehrerinnen für
Handarbeit und Hauswirtschaft ausgebildet werden.
Neuanfang in der Annastraße
1953 Umzug in "alte Schule" in der Annastraße.
Allerdings bleibt noch bis 1957 das
Mozartgymnasium ebenfalls in diesem Gebäude.
1957 Die Schwestern können ihr Schulgebäude
wieder ganz in Besitz nehmen. Der Kindergarten
zieht ebenfalls ein.
1963 Einweihung des Kindergarten-Gebäudes, das
auf dem Gelände unterhalb der Schule errichtet
wurde.
Veränderungen und Weiterentwicklung
Bauliche Veränderungen, die Gestaltung der
Außenanlagen, eine stete Verbesserung der
Raumausstattung und nicht zuletzt die
innerschulischen Angebote sowie die pädagogischen
Konzepte für Schule und Kindergarten bleiben eine
ständige Herausforderung, um im Zeitablauf den
jeweiligen Anforderungen zu genügen.
1965 Ablösung der dreiklassigen Mittelschule durch
die vierstufige Realschule mit den kaufmännischen
Fächern als Schwerpunkt.
1972 Auflösung der Frauenfachschule
1974 Eröffnung eines Schulkindergartens
1989 Kindergartensanierung und Anbau für zwei
weitere Kindergruppen
1989 Namengebungen für Schule und Kindergarten:
Maria-Ward-Schule Realschule der Englischen
Fräulein
Maria-Ward-Kindergarten der Englischen Fräulein
1992/1993 Beteiligung der Maria-Ward-Schule mit
großem Erfolg am Modellversuch der 6stufigen
Realschule.
Die Maria-Ward-Stiftung
Mit großem persönlichem Einsatz, mit Hingabe für
ihre pädagogischen und sozialen Aufgaben sowie mit
ihrer ganzen Arbeitskraft haben die Maria-Ward-
Schwestern die Einrichtung getragen. Da sich aber
immer weniger junge Frauen für das Ordensleben
entscheiden, wurde es für die Schwestern immer
schwieriger. Um die Weiterführung der Realschule
und des Kindergartens im Sinne der Schwestern
über das Jahr 2011 hinaus sicherzustellen, wurden
rechtzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt:
2002 Begründung einer Stiftung
2009 Übergabe der bisherigen Einrichtung in die
Trägerschaft dieser Stiftung.
2011 Auflösung des Würzburger Konvents der Maria-
Ward-Schwestern
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